Fortbildungswochende Bühnenkampf
Das Wochenende stand unter dem Zeichen eines Hauslehrgangs durch den Verband Bayerischer Amateurtheater. In der Grundschule lief ein Großteil ab. Josef Kleber von der "Dorfbühne" hatte sich als Organisator mächtig ins Zeug gelegt. Erstmals trat als Ausrichter das "WeQdhauser Fähnlein" in Erscheinung, nachdem der Verein den Mehrwert des Verbands erkannt hat und auch seit zwei Jahren Mitglied ist.
Ein eindeutiger Schwerpunkt des Lehrgangs lag auf dem Motto "Mantel und Degen" vor allem mit Blick auf das historische Festival 2021 in Waidhaus. Dort will das "Fähnlein" mit einer Bühnenshow aufwarten. Erste Erfahrungen will die Schar beim "Barocken Lagerleben zum Amberger Welttheater" vom 30. Mai bis 2. Juni schnuppern. Ein Platz in der kurfürstlichen Schlosswache zu Amberg ist bereits gebucht und bestätigt. Dort will das "Fähnlein" erstmalig in einer kurzen Szene Inhalte des Landsknechtdaseins zeigen, insbesondere die nun frisch erlernte Degenkampf-Sequenz.
Zum Lehrgang waren außerdem 16 Teilnehmer aus allen Winkeln Bayerns gekommen. Die Verpflegung organisierten die Familien Dierl und Wellert. Referent Matthias Fittkau aus Freiburg und sein Assistent Tessen Nowak waren bereits das zweite Mal im Ort. Mit Linkshandwaffen, dem musketiertypischen Mantel sowie den "Buckler" war der Lehrgang für Neulinge und Erfahrene gleichermaßen interessant.
"Der Degen war die klassische Hieb- und Stichwaffe des 17. Jahrhunderts", erklärten die Leiter. Durch das hohe Gewicht der damaligen Degen, hätten die Kämpfer in der linken Hand eine weitere Waffe zur besseren Abwehr genutzt. Der Dolch habe sich angeboten, da er auch als hervorragende Angriffswaffe diene. Den Buckler lernten die Teilnehmer als ein kleines Faustschild aus Metall kennen. Dieses sei weit mehr als nur ein Werkzeug zur Verteidigung gewesen, was zahlreiche Darstellungen in historischen Fechtbüchern belegten. "Er ist eine sehr effektive Waffe, die mit dem Degen für die Bühne eine ideales Paar bilden." Sie benötigen wenig Platz und sehen in Aktion dennoch äußerst spektakulär aus, erklärte Fittkau. Sehe man zwei Kämpfern zu, die Mantel und Degen fechten, werde schnell klar, warum das Genre danach benannt ist.
Dann ging es an die Praxis. Weite flüssige Bewegungen abwechselnd mit schnellen Finten, wollten gelernt sein. Der Mantel wurde vom Schild zur weit ausladenden Angriffswaffe. "Vielleicht die schönste Art zu fechten – auf jeden Fall die Spektakulärste", sagte Nowak. Effektvolle Techniken ergänzten im Kurs die Grundlagen des Bühnenkampfs mit Degen und Dolch. Waren die Grundbegriffe erklärt, ging es zur Choreografie.
Am Ende des Wochenendes stand ein realistisches, aufführungsreifes Gefecht. Anhand dieses Kampfes wurde zudem die psychologische und schauspielerische Komponente von "Gewalt" erarbeitet.
Vom 26. bis 28. Juli hat der Verband ein drittes Mal Waidhaus als Gastgeber gebucht. Dann steigt das 27. bayerische Jugendtheater-Treffen an unterschiedlichen Orten und mit verschiedenen Angeboten.
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